Rundmail die 10.

06.08.2016 12:18

Liebe Freunde, liebe Beter,

 

die letzte Rundmail ist nun schon 103 Tage alt und ihr wartet vielleicht schon auf Information von uns. „Wie geht’s es wohl bei den beiden weiter?“ und „Wann kommen sie zurück?“ sind vielleicht Fragen die ihr euch stellt. Diese mussten wir uns in den letzten Monaten auch intensiv stellen, um einen Weg zu finden. Daher war auch unser Terminplan sehr voll. Bevor ihr erfahrt, wie es ab September bei uns in Deutschland weiter geht, erst einmal ein kleiner Bericht über die letzten 3 Monate.

Wir haben die Zeit zum Reisen genutzt - haben Bukarest, das Schwarze Meer, vielzählige Burgen und Schlösser bewundert und zum Abschluss unserer Urlaubszeit waren wir mit Freunden aus Deutschland in Ungarn am Balaton. Doch „zu Hause“ wartete dann natürlich auch wieder Arbeit auf uns. Der große Sporttag in Nagy- und Kisgalambfalva stand an, bei dem ca. 150 Jugendliche aus den umliegenden Gemeinden in verschiedenen Sportarten gegeneinander antraten. Auch ging das Schuljahr zeitgleich mit dem in Deutschland zu Ende. Wir beendeten unseren Deutschunterricht mit den Schülern, indem wir einen Film drehten, in welchem jeder einen Fakt über Deutschland in deutscher Sprache präsentiert. Das war für alle eine interessante Erfahrung und das Ergebnis kann sich sehen lassen.

Da das Erscheinen der Romakinder schon Anfang des Jahres immer unregelmäßiger wurde, begannen wir, nach mehrmaligen erfolglosen Einladungen der Kinder, eine Petition an die Behörden zu schreiben. Ziel - die Schulpflicht auch dieser Kinder soll strenger kontrolliert werden und die Folge für das Fernbleiben vom Unterricht soll eine Kürzung des Sozial- bzw. Kindergeldes sein. Sie ist dreisprachig verfasst (ro, hu, eng) und kann von jedem auf unserem Planeten unterschieben werden: https://www.petitieonline.com/restrictii_pentru_mai_multa_educatie

Danke an dieser Stelle für eure Unterstützung. Auch die Kinderstunden und das Nachmittagsprogramm pausieren während der Ferien. Aber auch die Ferien boten uns ein breites Feld zur Mitarbeit.

Ich beginne bei unserem absoluten Highlight: Fünf erlebnisreiche Bibeltage zum Staunen, Freuen und mit anpacken, durften wir ab dem 11.Juli auf einem Berg nahe Nagygalambfalva miterleben. Wir hatten jeden Tag einen Spielworkshop mit ca. 30-60 Kindern, bei dem sich diese gruppenfördernden Aufgaben stellen mussten, den Bierkistenturm erklimmen konnten und wie wir erfuhren, viel Freude hatten. Dieses Camp, bei dem 120 Kinder zelteten, wurde von der Gemeinde Nagygalambfalva auf einer freien Wiese ca. 20min vom Dorf entfernt, auf einem Hügel aufgebaut. Duschen, Toiletten, Küchen- und Essenszelte, Programmbühne, Pool und vieles mehr wurde dort realisiert. Wir haben gesehen was möglich ist, wenn viele gemeinsam auf ein Ziel hinarbeiten. Das Camp war am Ende, am Samstag innerhalb von 4h komplett abgebaut und abtransportiert. Wir schauen auf eine gesegnete Zeit mit einem wunderbaren Team zurück und sagen an dieser Stelle dem Pfarrer Kányádi Gyurgy ein großes Dankeschön, dass wir mitwirken durften. Voller Einsatz, wenig Schlaf, tolle Begegnungen und ein wundervoller Hochzeitstag prägten diese unvergesslichen Tage. Es erreichten uns viele Anfragen für das 8. Bibelcamp im nächsten Jahr, mal sehen ob wir wieder dabei sind.

Gleich im Anschluss begann die jährliche Bibelwoche in der Romasiedlung mit der deutschen Jugendgruppe unter der Leitung von Elisabeth Mucke, Daniel Pollack und Tobias Walzok. Es war für uns sehr interessant unsere ehemaligen Schulkinder, welche wir immer zum Schulbesuch eingeladen hatten, nun draußen in der Siedlung zu erleben. Die Woche, unter dem Thema 10 Plagen und Auszug aus Ägypten, verging wie im Flug und hat uns gezeigt, dass es sich lohnt an diesen Kindern dran zu bleiben. Sich in einer Zweierreihe aufzustellen und nacheinander auf die Bastelsachen zu warten, klappte besser als in den Jahren zuvor. Auch wenn wir Gegenwind von manchen Eltern bekamen (es war ja nicht das erste Mal), konnten wir erfreulicher Weise wieder einmal feststellen, dass sich die Kinder verändern, wenn auch langsam, Schritt für Schritt, doch ein Anfang ist da. Wir hoffen und beten für weitere Schritte.

 

Wir haben in diesem Jahr vieles ausprobieren können und haben Gastfreundschaft erlebt, die man nicht mit Worten beschreiben kann. Wir haben aber auch Grenzerfahrungen mit unserer eignen Kraft und unserer Beziehung erlebt und wissen, dass wir ohne Gott heute nicht mehr hier wären. So starten wir mit unserem treuen Auto am 15.08. Richtung Heimat.

 

Zurück zu unseren Plänen: Wir werden für die nächsten Jahre in Kassel anzutreffen sein. Roland beginnt dort ein Theologie und Sozialpädagogik- Studium am CVJM Kolleg.

Wir sind jedem Einzelnen dankbar, der uns im letzten Jahr unterstützt hat, im Gebet, mit Ratschlägen, finanziell, mit Zeit zum Zuhören, Besuchen in Rumänien, Interesse und Post die uns den Alltag versüßte. Vielen Dank!

Bleibt behütet              Johanna & Roland