Spontaner Mitternachtsausflug ins Brasover-Hospital

30.01.2016 23:59

... naja wenn man schon mal im Gebirge ist und viel Schnee liegt, muss man das schon mal nutzen.

 

Wir wollten die Gelegenheit beim ONARRIVAL-TRAINING in Predeal nutzen und haben uns mit drei anderen Freiwilligen spontan Freitag Abend 19Uhr Snowboards ausgeliehen. Zeitiger war nicht möglich und bei Flutlicht die Piste "unsicher" zu machen, hat seinen Reiz. So hatten wir exakt 1 Stunde um den Lift zu nutzen. Wir haben den Jungs, die teilweise das erste Mal auf so einem Board standen, die Grundlagen schnell erklärt und sind selbst mit dem Lift abgezischt... EINMAL bis runter  -   so hieß es jedenfalls für mich. Es war mein 4. oder 5. Mal mit dem Snowboard und ich bin noch am Üben, wie die Drehungen richtig funktionieren.  Ich bin am Ende der Piste bei einer Drehung rückwärts den Hang runter geklatscht. Ich konnte mich noch halbwegs mit den Händen abfangen, so dass ich nicht auf den Kopf gefallen bin. Aber der Aufprall war trotzdem sofort in meinem Kopf zu spüren und auch alles in mir drin fühlte sich durch geschüttelt an.

Ich hatte zum Abendbrot absolut kein Apetitt und hatte mich nach der Dusche, von der ich hoffte, dass es mir nachher besser geht, gleich ins Bett gelegt. Alle anderen haben ein letztes Mal auf dem Seminar zusammen gesessen und etwas gefeiert, da es der letzte Abend gemeinsam war.

23 Uhr war es in meinem Kopf so schlimm, dass ich kein Auge zu tun konnte und mir sehr übel war. Roland informierte eine Leiterin des Seminars, die für eine Kontrolle meines Zustandes den Notarzt gerufen hat. Dieser hat mich abgetastet und befragt und mir geraten mit ins Krankenhaus nach Brasov zu fahren um sicher zu stellen, dass nichts Ernstes ist. Die Symptome gaben Anlass, von einer leichten Gehirnerschütterung auszugehen.

Ok, also musste ich mich aufraffen, mich anziehen und auch noch bis zum Krankenwagen laufen. Aber mit zwei starken Männern an der Seite war das zu schaffen, Roland durfte ausnahmsweise mit fahren.

Obwohl ich fast die ganze Zeit die Augen geschlossen hatte, um sie vor dem Licht zu schützen, bemerkte ich, dass der Wagen sehr gut ausgestattet war und mit Blaulicht die 25km nach Brasov fuhr. Ich war fest geschnallt auf der Liege und hatte zur Sicherheit eine "Ganz-Kopf-Stütze" umgeschnallt bekommen. Ganz-Kopf-Stütze schön und gut, aber nach dem rapiatem Anlegen derselben, wären vorher angeknaxte Halswirbel ganz durch gewesen. Aber nun war mein Kopf ja gut gesichert.

In der Notaufnahme angekommen, wurde ich in einen Stuhl verfrachtet und später auf ein Bett. Dort hat mich dann erst einmal keiner beachtet, sodass ich eingeschlafen bin (das ist vielleicht auch der Grund warum später in der Krankenakte "Ohnmacht" drin stand).

Später wurde ich aber hinereinander untersucht... volles Programm ... Abtasten, Blutbild, Urin, Ultraschall und Röntgen... mir ging es dannach auch langsam besser ... und die Auswertung der Schwester lautete "It is all rigth"   - es ist alles in Ordnung!   DENNOCH hat sie mir 4 Medikamente, in für mich unentzifferbaren Hieroglyphen aufgeschrieben, die ich in der Apotheke holen sollte.   ?!?!

Den ärztlichen Rat befolgend,gab ich das Rezept in der Apotheke ab und erhielt für mich sehr überraschende Medikamente:

1. Tabletten gegen Schmerzen - ok kann man immer mal gebrauchen.

2. Tabletten gegen Herzprobleme und Nierenschaden (hab ich natürlich nicht genommen)

3. Tabletten gegen Sodbrennen?   ok wusste ich auch nicht, dass man sowas mit Ulltraschall feststellen kann (auch nicht genommen)

4. Schmerzgel - ich hatte zwar nie Schmerzen an Beinen oder Arme oder so, aber Roland kann dieses ja für sein Knie ausprobieren  =)

 

Also ich bin ausgestattet. Auf das ich die Tabletten nie brauchen werde.

 

Ich hatte noch ca. eine Woche öfter Kopfschmerzen und Unwohlsein, aber es hat sich mittlerweile gelegt. Im Internet fand ich heraus, dass das Gehirn circa 1 Woche braucht, um sich von selbst von so einer Erschütterung zu erholen.

 

Ich bin Gott so unendlich dankbar, dass nichts schlimmes bei dem Sturz passiert ist und er mir Mut schenkt, wieder aufs Bord zu steigen. Ende Februar ist es wieder so weit, bitte betet für Bewahrung.

 

Manche denken nun vielleicht "warum wurde ich über den Sturz nicht informiert?"

Der Grund ist ganz einfach, es ging in dieser Nacht alles sehr schnell und der Arzt hat nach 5 Stunden Entwarung gegeben.

Ich brauchte ein paar Tage Ruhe, Es tut mir leid, falls ich jemanden damit enttäuscht habe.

 

MIR GEHT ES GUT.