Update Schule mit Romakindern

31.10.2015 21:31

Heute schreibe ich ein kleines Update über die Arbeit mit den Romakindern in der Schule in Nagygalambfalva. 

Wir gehen weiterhin jeden Montag und Dienstag von 9:00 - 11:00 Uhr und Donnerstag und Freitag von 9:00 - 12:00 Uhr in die Schule und lassen uns jeden Tag aufs neue überraschen wie viele Kinder auf uns warten. Manchmal sind es 3 manchmal 10 Kinder. Wir betreuen die Kinder allein und haben langsam so ein klitzekleines Konzept wie wir vorgehen. Wir üben zählen von 1-10 und haben schon die ersten Buchstaben gelernt. Schreiben fällt den meisten Kindern sehr schwer da sie selten einen Stift in der Hand hatten. Wir üben uns in Geduld ihnen jeden Tag aufs neue zu erklären wie die Buchstaben geschrieben werden und in welcher Reihenfolge die Zahlen richtig sind und die Zahlen aussehen. ABER wir sind uns sowas von sicher, dass irgendetwas bei den Kindern hängen bleibt. Bei einigen sehen wir wirklich Vortschritte und große Motivation.

Obwohl es sehr sehr herrausfordernd und anstrengend ist wenn 10 Kinder kommen  ist es sehr traurig zu sehen, dass nur 3 das Angebot regelmäßig annehmen. Wir merken, wenn ein Kind mehrere Tage nicht da war, kann man fast bei Null anfangen. Nicht nur schulisch gesehen, sondern auch was die Regeln in der Schule angeht. Wir staunen, wenn die Kinder langsam und leise über den Flur gehen oder wenn sie nach 3 Minuten wieder da sind wenn wir sie aufs WC geschickt haben.

Wenn wir am Mittwoch nicht in der Schule sind, sind die Kinder in ihren Klassen wo sie altersmäßig hingehören. Für die Lehrer ist es nach wie vor schwer die Kinder zu integrieren. Sie müssen mit dem Schulstoff weiter kommen und können nicht paralell in der 4.Klasse lehren wie man einen Stift hält. Auch das Sozialverhalten von den Kindern aus der Siedlung  kommt bei den Schülern in der Schule meistens nicht so gut an. Wir merken verstärkt, welche Konflikte zwischen den Ungarn und den Roma bestehen - selbst schon in den Köpfen der Kinder.

Dafür bitten wir um Gebet. Dass die Romakinder sich in der Schule willkommen fühlen und gern kommen. Dass die Dorfkinder umdenken und sehen, dass auch die Romakinder normale Menschen sind und die Schulbildung brauchen. Und vorallem, dass kein Kind ein hoffnungsloser Fall ist... bei Gott gibt es keine hoffnungslosen Fälle!